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Lernhilfe zu IT-Service-Management und DevOps

1. IT-Service-Management (ITSM) und ITIL 4

Grundlagen und Zweck

ITSM bezeichnet die Fähigkeiten und Prozesse einer Organisation zur Planung, Entwicklung und Verwaltung von IT-Services. Das Ziel ist es, den Kunden Wert zu liefern. ITIL 4 ist ein Best-Practice-Leitfaden für ITSM.

Wichtige ITIL-Praktiken

  • Availability Management: Sicherstellen, dass Services die vereinbarten Verfügbarkeits-Levels einhalten.
  • Incident Management: Negative Auswirkungen von Incidents minimieren und den normalen Betrieb schnellstmöglich wiederherstellen.
  • Problem Management: Ursachen für Incidents identifizieren, um deren Auftreten zu reduzieren.
  • Change Enablement: Den Erfolg von Änderungen maximieren, indem Risiken bewertet werden.
ITIL 4 Service Value System

Kritik an ITSM/ITIL 4

ITIL kann zu Problemen führen, wenn es zu starr angewendet wird:

  • Hoher Aufwand und Dokumentationsbedarf.
  • Kann Silos zwischen Teams schaffen, wenn sich Personen auf einzelne Praktiken spezialisieren.
  • Die Entkoppelung von Entwicklung und Betrieb kann zu Konflikten führen.

2. DevOps: Entwicklung und Betrieb vereinen

Der chronische Konflikt und die Lösung

DevOps entstand als Antwort auf den **chronischen Konflikt** zwischen Entwicklung (Dev) und Betrieb (Ops). Die Entwicklung will schnell neue Features liefern, während der Betrieb Stabilität und Sicherheit gewährleisten muss. DevOps löst diesen Konflikt, indem es agile Entwicklung und Operations in einem kontinuierlichen Zyklus vereint.

DevOps Endlosschleife

Die drei Prinzipien des DevOps

  • Flow: Beschleunigen der Wertschöpfungskette von der Entwicklung bis zum Kunden durch automatisierte Deployment-Pipelines und schnelle Code-Releases.
  • Feedback: Schaffen von schnellen und kontinuierlichen Feedback-Schleifen in allen Schritten der Wertkette. So werden Probleme frühzeitig erkannt und behoben.
  • Kontinuierliches Lernen und Experimentieren: Eine Kultur des Vertrauens, die Risikobereitschaft und unternehmensweites Lernen fördert. Fehler werden als Lernchancen gesehen.

Technische Praktiken

  • Continuous Integration (CI) & Continuous Delivery (CD): Automatisches Erstellen, Testen und Bereitstellen von Software bei jeder Code-Änderung.
  • Architektur: Verwendung von Microservices und dem Strangler-Fig-Application-Muster, um eine sichere, produktive und testbare Architektur zu schaffen.
  • Monitoring & Telemetrie: Erzeugung und Analyse von Telemetriedaten (Logs, Metriken), um den Status der Anwendung zu überwachen und Probleme vorherzusehen.
  • Game Days: Gezielte Simulation von Ausfällen, um die Resilienz des Systems zu testen und die Reaktionsfähigkeit des Teams zu verbessern.

3. Zusammenfassung

Während ITSM einen breiten Rahmen für das Management von IT-Services bietet, löst DevOps den grundlegenden Konflikt zwischen Entwicklung und Betrieb durch eine Kultur der Zusammenarbeit, Automatisierung und kontinuierlichen Verbesserung. Dies führt zu schnelleren Deployments, höherer Zuverlässigkeit und einer besseren Skalierbarkeit.